Bundestagswahl: Haus & Grund warnt die Politik vor weiteren Regulierungen für private Vermieter

Ohne eine ausgewogenere Wohnungspolitik rechnet der Verband mit deutlich weniger Mietwohnungen.

Symbolbild BundestagswahlFoto: KrischiMeier / AdobeStock

Wenige Tage vor der Bundestagswahl ist das Rennen noch völlig offen und mögliche Mehrheiten sind noch nicht vorherzusagen. Die Wahlprogramme der möglichen Regierungsparteien lassen allerdings weitere Beschränkungen für private Eigentümer befürchten. Davor warnte der Zentralverband Haus & Grund Deutschland die Politik eindringlich. Er forderte statt Mietpreisbremse, Mietendeckel & Co. eine Rückkehr zu einer ausgewogeneren Wohnungspolitik.

Der Wegfall von Millionen Mietwohnungen droht

Ohne ein solches Umdenken könnten, so Haus & Grund, die Auswirkungen fatal sein – und vermeintliche Gesetze für mehr bezahlbaren Wohnraum sogar zu noch angespannteren Wohnungsmärkten führen. „Sollte eine künftige Regierungskoalition weitere Maßnahmen planen, die auf ein Einfrieren von Mieten hinauslaufen, rechnen wir damit, dass mindestens 10 bis 15 Prozent der Mietwohnungen vom Markt verschwinden werden. Das sind 1,5 bis 2,3 Millionen Wohnungen, die Mietern dann nicht mehr zur Verfügung stehen“, erklärte Verbandspräsident Kai Warnecke. Das Vermieten lohne sich schlicht nicht mehr. Die Wohnungen würden dann als Eigentumswohnungen an Investoren und Selbstnutzer verkauft.

Auch andere Maßnahmen führen zu Verknappung

Die Praxis habe nicht nur in Berlin, sondern weltweit gezeigt, dass Mietenregulierungen ab einem gewissen Maß das Wohnungsangebot weiter verknappen und die Nachfrage anheizen. „Dieses Maß haben wir in Deutschland überschritten“, sagte Warnecke. Den gleichen Effekt hätten andere Maßnahmen, die in einigen Wahlprogrammen enthalten sind. Er nannte als Beispiele die Absicht, die Umlagefähigkeit bestehender Betriebskosten einzuschränken oder gar abzuschaffen, Modernisierungen zu erschweren sowie Mietspiegel zu manipulieren.

Appell für echte Problemlösungen statt Populismus

Warnecke forderte die Parteien auf, nicht weitere Keile zwischen Mieter und Vermieter zu treiben. Jahrzehntelang habe der Mietwohnungsmarkt wunderbar funktioniert. Deshalb müsse der bewährte Anbietermix aus Privatpersonen, privaten Unternehmen, kommunalen und genossenschaftlichen Anbietern erhalten bleiben. „Wir müssen zurück zu einer Politik, die Probleme löst und nicht populistische Scheinlösungen anbietet“, fasste er zusammen.

Privatpersonen müssten wieder ermuntert werden, Mietwohnungen anzubieten. „Nur so können wir auch für die Zukunft sicherstellen, dass unsere Quartiere, Gemeinden und Städte weiterhin lebenswert bleiben“, ist der Verbandspräsident überzeugt.

Infos und Entscheidungshilfe für private Eigentümer und Vermieter:

Private Eigentümer und Vermieter ruft Haus & Grund Präsident Dr. Kai H. Warnecke dazu auf, wählen zu gehen und bei der Abwägung für die Stimmabgabe insbesondere die Pläne der Parteien für die Wohnungspolitik zu berücksichtigen.

Als Entscheidungshilfe hat Haus & Grund die Wahlprogramme der Parteien mit Chance auf eine Regierungsbeteiligung einem Wahl-Check unterzogen:

Hier können Sie noch einmal die Forderungen von Haus & Grund für die kommende Legislaturperiode nachlesen:

 

Dieser Artikel stammt aus dem digitalen Info-Service von Haus & Grund Rheinland-Pfalz (Ausgabe September vom 14. September 2021). Melden Sie sich jetzt an für diesen kostenlosen Service des Landesverbands:

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