Urlauber aufgepasst: Machen Sie die sozialen Medien nicht zum Info-Portal für ungebetene Gäste!

Tipps für Beiträge auf Facebook & Co. sowie eine Checkliste mit weiteren Anregungen für den Einbruchschutz in der Urlaubszeit.

Symbolbild zum Thema Urlaubszeit ist Einbruchszeit: Frau liegt am Strand und bedient ein SmartphoneFoto: olezzo / AdobeStock

Rheinland-Pfalz ist gerade mitten in den Sommerferien. Darauf freuen sich Jahr für Jahr nicht nur alle Familien mit schulpflichtigen Kindern ganz besonders, sondern auch Einbrecher. Denn die nutzen die erholsamen Tage der Anderen gezielt für ihre Beutezüge.

 „Viele Urlauber machen es den ungebetenen Gästen leider oft viel zu einfach, weil sie deutliche Hinweise auf ihre Abwesenheit hinterlassen“, betont Rechtsanwalt Ralf Schönfeld, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland-Pfalz.

Täter suchen sich online gezielt lohnende Ziele aus

Insbesondere die sozialen Medien haben sich nach Beobachtungen von Fachleuten in den vergangenen Jahren zu einer Art Info-Börse für Einbrecher entwickelt. „Die Täter suchen sich dort gezielt lohnende Ziele aus – auch und gerade in der Urlaubszeit“, warnt Schönfeld.

Erkennen können diese interessante Adressen daran, dass ihre Bewohner die Daheimgebliebenen via Facebook & Co. am Urlaub teilhaben lassen. Traumhaft schöne Fotos von Sehenswürdigkeiten und Landschaften, Videos vom Strand, Wanderrouten aus den Bergen oder Berichte vom Besuch im malerischen Restaurant am Urlaubsort – vielleicht sogar mit einer Standortmarkierung – weisen nicht nur freundliche Leser deutlich auf die Abwesenheit hin.

Ungewollter Überblick über lohnende Beute

Auf dem Profil besonders leichtsinniger Eigentümer finden sich zu allem Überfluss auch noch genügend Fotos von den eigenen vier Wänden, die ungebetenen Besuchern schon vorab einen Überblick über besonders lohnende Beute geben.

Die Region, der Wohnort und das richtige Haus lassen sich meist erschreckend leicht aus weiteren Informationen auf den Profilen (beispielsweise Hinweise auf besuchte Veranstaltungen oder Vereine, Fotos von der Grillparty oder der frisch gestrichenen Fassade oder sogar vollständige Adressangaben) schließen. 

Weitere Tipps zum Thema Einbruchschutz erhalten Sie:

„Seien Sie darum im Internet vorsichtig und achten Sie genau darauf, welche Informationen Sie für wen zugänglich machen“, rät der Verbandsdirektor. 

Schönfeld empfiehlt dazu die Verhaltenstipps der Polizei für Facebook & Co.:

  • Senden Sie Urlaubsbilder, -videos und -posts nur an Einzelpersonen oder in sozialen Netzwerken an geschlossene Gruppen!
  • Benutzen Sie die Standortfunktion bei Posts nur eingeschränkt!
  • Machen Sie die Chronik generell nur für Freunde sichtbar!
  • Beachten Sie die Sicherheitsmaßnahmen nicht nur in der Ferienzeit, sondern auch im digitalen Alltag!

Checkliste zum Einbruchschutz in der Urlaubszeit

1. Wer kümmert sich in Ihrer Abwesenheit um den Briefkasten?

Der Briefkasten sollte während des Urlaubs regelmäßig geleert werden, z.B. durch den Nachbarn. Zeitungsabonnements können für diese Zeit abbestellt werden. Außerdem sollten Sie keine Information für den Postboten auf den Briefkasten kleben, dass Sie im Urlaub sind.

2. Haben Sie auf Ihrem Anrufbeantworter eine neutrale Ansage?

Bandansagen, dass man im Urlaub oder für eine längere Zeit nicht da ist, sind ein unnötiger Hinweis für Einbrecher.

3. Sind die Rollläden auch tagsüber heruntergelassen?

Die Rollläden sollten regelmäßig geöffnet werden. Wenn dies nicht über eine Zeitschaltuhr möglich ist, bitten Sie Nachbarn oder Verwandte, sich darum zu kümmern. So wird der Eindruck erweckt, dass das Haus bewohnt ist.

4. Wie sieht es mit der Beleuchtung des Hauses aus?

Mit Zeitschaltuhren oder Sensoren, die auf Lichtstärke reagieren, können Sie auch bei der Beleuchtung den Eindruck der Anwesenheit vermitteln und so Einbrecher abschrecken. Vorsorglich sollten Sie dabei aber Ihre Nachbarn informieren, zu welchen Zeiten Lampen oder andere Geräte automatisch angehen, damit kein falscher Alarm ausgelöst wird.

5. Wer pflegt bei längerer Abwesenheit den Garten?

Wenn Sie eine längere Abwesenheit planen, sollten Sie gewährleisten, dass jemand nach dem Garten schaut und z.B. den Rasen mäht oder grobes Unkraut entfernt. Schließen Sie Leitern oder andere Kletterhilfen weg.

6. Wer kümmert sich um Ihre Mülltonnen?

Auch hier ist „Normalität“ wichtig. Mülltonnen sollten während des Urlaubs nicht dauerhaft zur Abholung draußen stehen, sondern nur zu den üblichen Terminen bereitgestellt werden. Auch hier hilft ein gutes Verhältnis zum Nachbarn.

7. Haben Sie Ihre wertvollsten Gegenstände und Daten besonders geschützt?

Besonders wertvolle Gegenstände sollten Sie während Ihrer Abwesenheit z.B. in einem Bankschließfach aufbewahren und zusätzlich fotografieren. Sollte doch etwas passieren, haben Sie so den direkten Nachweis für die Versicherung.

8. Sind alle Türen und Fenster fest ver- bzw. geschlossen?

Last, but not least sollten Sie vor dem Aufbruch noch einmal einen Kontrollgang machen und prüfen, ob alle Fenster richtig geschlossen sind. Ein in Kippstellung befindliches Fenster zu öffnen, ist für Einbrecher ein Kinderspiel! Schließen Sie die Haus- bzw. Wohnungstür ab. Ganz besonders dieser Tipp gilt natürlich nicht nur in der Urlaubzeit.

 

Dieser Artikel stammt aus dem digitalen Info-Service von Haus & Grund Rheinland-Pfalz (Ausgabe Juli 2020 vom 30. Juli 2020). Melden Sie sich jetzt an für diesen kostenlosen Service des Landesverbands:

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