Höhere Neuvertragsmieten und Kaufpreise, beliebte Ein- und Zweifamilienhäuser

Die Wohnungsmarktbeobachtung 2021 der ISB zeigt einige interessante Entwicklungen in Rheinland-Pfalz.

Symbolbild Wohnungsmarkt: Ansicht von Bad Kreuznach
Foto: CPN / AdobeStock

Die Wohnungsmieten in Rheinland-Pfalz steigen weiter. Im ersten Halbjahr 2021 lag dabei die durchschnittliche Nettokaltmiete für Neuvermietungen bei 8,04 Euro pro Quadratmeter. Das waren 6,1 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020 und sogar 38 Prozent mehr als 2012. Das geht aus der Wohnungsmarktbeobachtung 2021 der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) hervor. In den kreisfreien Städten wurden im Mittel Neuvertragsmieten (Nettokaltmieten) von 9,30 Euro je Quadratmeter verlangt, in den Landkreisen mit 7,29 Euro über zwei Euro weniger.

Höchste Neuvertragsmieten werden in Mainz gezahlt

Allerdings gibt es auch kreisangehörige Gemeinden, die zum Teil sogar deutlich über diesem Wert liegen. Mit der verbandsfreien Gemeinde Budenheim (10,36 Euro je m²) und der Verbandsgemeinde Bodenheim (10 Euro je m²) schafften es beim Vergleich sogar zwei von ihnen aufs Podium. Das liegt aber an der direkten Nachbarschaft zu Mainz, wo mit im Mittel 12 Euro pro Quadratmeter die landesweit höchsten Neuvertragsmieten erzielt werden. Die niedrigste Medianmiete verzeichnet Pirmasens mit 5,33 Euro je m². Kaum mehr wurde bei Neuvermietungen von Geschosswohnungen in den Landkreisen Südwestpfalz und Birkenfeld fällig (5,42 bzw. 5,48 Euro je m²). Im Landkreis Südwestpfalz sanken die Neuvertragsmieten im Vergleich zu 2020 sogar leicht (um 0,6 Prozent). In den übrigen 23 Landkreisen und allen kreisfreien Städten wurde ein Plus verzeichnet. Die größten Steigerungen gab es in den Kreisen Ahrweiler und Bad Kreuznach (+ 8,3 % bzw. + 7,8 %).

Ein deutliches Plus bei den Baugenehmigungen

Die Zahl der Wohnungen in Rheinland-Pfalz nahm im Lauf des Jahres 2020 um 13.771 auf nun 2,13 Millionen zu. Die meisten fertiggestellten Wohnungen gab es im Landkreis Neuwied und in der Stadt Trier. Während landesweit 2,4 Prozent weniger Wohnungen fertiggestellt wurden als im Vorjahr, gab es ein deutliches Plus von 5,2 Prozent bei den Baugenehmigungen (16.739 Wohnungen) – im Neubau betrug das Plus sogar 5,8 Prozent. Quer durch alle Arten von Wohngebäuden gab es einen Zuwachs der Genehmigungen. Besonders stark legten dabei Ein- und Zweifamilienhäuser zu.

Die Kaufpreise steigen noch einmal merklich

Diese Wohnform scheint während der Pandemie noch einmal an Beliebtheit gewonnen zu haben. So mutmaßt zumindest die ISB mit Blick darauf, dass auch die Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser noch einmal deutlich gestiegen sind. Sie lagen in der ersten Jahreshälfte 2021 im Mittel um 16 Prozent höher als im Vorjahr und betrugen 1.928 Euro je Quadratmeter. Bei den Eigentumswohnungen wurde mit 3.022 Euro gar die 3.000-Euro-Marke je Quadratmeter überschritten – das sind 10 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020.

Die Wohnraumversorgung hat sich etwas verbessert

Bei der Entwicklung der Einwohnerzahl machte sich die Pandemie gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkbar. Sie gilt als einer der zentralen Gründe für den schwächeren Anstieg auf Landesebene. Zum 31. Dezember 2020 zählte Rheinland-Pfalz 4.098.931 Einwohner –lediglich 4.488 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Mit 0,1 Prozent mehr Einwohnern bei 0,6 Prozent mehr Wohnungen hat sich demnach landesweit die Wohnraumversorgung etwas verbessert – und zwar in den kreisfreien Städten stärker als in den Landkreisen.

Städten mit Uni fehlen Zuzüge durch Studienanfänger

Entgegen der Entwicklung der Vorjahre zog es die Menschen 2020 gerade nicht in die größeren Städte, sondern eher aufs Land. Die kreisfreien Städte haben 0,3 Prozent ihrer Einwohner verloren, die Landkreise dagegen um 0,3 Prozent zugelegt. Zu den Verlierern gehörten insbesondere die Universitätsstädte Kaiserslautern, Koblenz, Landau, Mainz und Trier. Das könnte – so die Einschätzung der ISB-Experten – unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass wegen der Corona-Pandemie Zuzüge durch Studienanfänger zum Teil ausgeblieben sind.

Mehr Informationen

Zur Wohnungsmarktbeobachtung 2021:


Zur ISB:

 

Dieser Artikel stammt aus dem digitalen Info-Service von Haus & Grund Rheinland-Pfalz (Ausgabe Januar/Februar 2022 vom 26. Januar 2022). Melden Sie sich jetzt an für diesen kostenlosen Service des Landesverbands:

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